nur ein weiteres Tagebuch

Monat: Juli 2023

27.07.2023 – Rückfahrt Offenburg

Die Hinfahrt lies ja schon vermuten, dass der Rückweg auch nicht ganz unkompliziert werden würde. Immerhin repariert sich so eine Brücke vermutlich nicht über Nacht. Interessant, in diesem Zusammenhang, wird mit Sicherheit meine Fahrt nächste Woche ins geliebte Wiesbaden.

Beim Frühstück im Hotel schnell den Navigator geöffnet und natürlich mitgeteilt bekommen, dass meine Verbindung nicht funktionieren wird, weil alle Züge um Frankfurt so ca. 20 Minuten Verspätung ansammeln werden. Ich würde als meinen Anschluss in Fulda (anstelle von Frankfurt) also um rund 10 Minuten verpassen.

Zudem war noch unsicher, wann ich mich in das Abenteuer Bahn stürzen können würde, weil mein Termin zwar offiziell um 13 Uhr zu Ende sein sollte, man aber gern etwas überzog. Vor allem bei dieser geplanten Mammutroute.

Meine offizielle Rückfahrt hatte ich für halb vier gebucht, mit ausreichendem Puffer. Durch die geänderte Verbindung wäre ich jetzt allerdings nicht zur geduldeten Heimkehrzeit von 21:30 Uhr gelandet, sondern gut eine reichliche Stunde später, mit der Option um eine weitere Stunde.

Ich beendet also mein Frühstück und machte mich schnell auf zum Termin, da auf dem Weg dahin der Bahnhof mit seinem Reisezentrum lag.

Nur zwei Leute vor mir und kurz vor acht, auch noch ein frischer Reisezentrumsmitarbeiter. Der hörte sich meine Geschichte an und während ich ihm noch darlege, dass ich eine Verbindung ab 14 Uhr über Baden-Baden bevorzugen würde, hatte er kurzerhand mein Ticket ausgedruckt und mit einem Stempel namens „Zugbindung aufgehoben.“ abgestempelt. Ich vergaß zu erwähnen, dass ich dieses mal ein Sparticket gebucht hatte, weil die Preis für die regulären Tickets doch recht intensiv waren.

Meine Mammutberatung gestaltete sich anfangs tatsächlich in Richtung Zweitübernachtung. Aber einige andere mussten auch weg, deshalb wurde zum Ende hin Druck gemacht. Ich war der letzte Speaker und konnte meinen Vortrag locker um 20 Minuten kürzen. (…wegen der vielen Abreisenden)

Ein freundlicher technischer Leiter, lies es sich nicht nehmen, mich mit zum Bahnhof zu nehmen. Und so kam ich dort schon um 13:30 Uhr an. Wahnsinn. Was ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, dass ja meine Zug von Interlaken nach Hamburg, den ich um 15:3x Uhr nehmen wollte, ja auch eine getaktete Linie ist, und demzufolge um 13:3x Uhr sein Vorgänger abfahren würde. Bloss gut, dass ich keine Mätzchen veranstaltet hatte und gleich zur Anzeigetafel gegangen war. Ein Blick, ein kurzer Sprint und ich saß auf einem Bahnbonusplatz und rollte Richtung Fulda. Zwei Stunden eher als geplant.

Ab da war es dann eigentlich recht entspannt. Im besten aller Fälle wäre ich zwei Stunden früher zu Hause, im schlechtesten zur geplanten Zeit. Die Fahrzeit würde bei viel Pech nur eben zwei Stunden länger dauern. Das ist überlebbar, aber nach acht Stunden Bahnfahrt, ist das Sitzfleisch doch recht angeschlagen.

Ok, das Wunder von Fulda bleib aus und ich kam circa zehn Minuten nach der besten aller Anschlussvarianten an. Das bedeutete vierzig Minuten Bahnhof Fulda. Erstaunlich was dort an Güterzügen durch die Bahnsteige rasselt. Nicht schlecht.

Dann mein Intercity nach Berlin mit dem für mich entscheidenden Zwischenhalt in Leipzig. Start mit einer Viertelstunde Verspätung, Umsteigezeit in Leipzig volle 6 Minuten. Erfahrungsgemäß zu knapp, wenn der Anschlusszug nicht wartet.

Aber er wartete! Der ICE 2047 von Stuttgart-Dresden wartete an Gleis 15, ich stieg Gleis 13 (schon in der Halle) aus und musste nur zum ersten Wagen. Der 2047 ist ein Doppelstock-ICE, deshalb nahm ich mir einen Sitzplatz im ersten Stock und genoß die Fahrt nach Hause, bei einem kleinen Pils. Manchmal muss das sein.

26.07.2023 – Offenburg

Der Sommer geht dahin, Urlaub ist auch vorbei und der Offenburg Kund möchte einen persönlichen Termin. Also steige ich von meiner Sommerpause aus, und begebe mich wieder auf Abenteuerreise.

Ich dacht ja zwischenzeitlich, ich müsste meinen Blog schließen, weil nichts mehr passiert, aber es gibt ja nicht nur die Bahn bestehend aus Zügen und Mitarbeitern, sondern auch die Infrastruktur. Fefe wirft in solchen Momenten immer ein „Infrastrukturapokalypse“ unters Volk, und diesmal erwischt sie mich.

Beim Verlassen des Hauses und der Kontrolle der Bahndaten, erfahre ich, dass es bei Frankfurt einen Brückenschaden gibt. Der Frankfurter Hauptbahnhof wird von meinem ersten Zug erreicht, aber der Anschlusszug (Hamburg-Interlaken) hält abweichend in Frankfurt-Süd. Die Umsteigezeit war mit 9 Minuten sowieso sehr sportlich angesetzt, aber einen Umstieg von Hauptbahnhof nach Süd schafft nicht mal einer der Avengers.

Die Recherche per App geht also wieder los. Alles was rauskommt, ist eine stundenlange Verspätung in Offenburg. Das will ich aber nicht, weil ich erstens mit einem alten Freund verabredet bin und ich nicht stundenlang auf zugigen Provinzbahnhöfen verbringen will.

Also checke ich, wo der HH-Interlaken überall so hält. Beide Züge halten in Fulda. Die Umsteigezeit beträgt zwar nur 5 Minuten, also eigentlich unschaffbar, aber es ist das Gleis gegenüber…

Ich mache mich also Mittags auf zum Bahnhof und beginne meine Reise. Vor Fulda haben wir nur wenige Minuten Verspätung und die Hoffnung auf eine unbeschwerte Weiterreise im „richtigen“ Zug wächst. Das ich erst ab Frankfurt einen gebuchten Sitzplatz habe, ist mir da egal. Lieber im Speisewagen gestanden als auf dem Bahnsteig.

Und es kommt die Ansage, das bitte alle Passagiere die in Richtung Interlaken wollen, bitte schon hier umsteigen sollen. Zug gegenüber rollt gerade aus Richtung Kassel ein, Sitzplatz ist frei. Sauber, in Offenburg sind es nur 20 Minuten Verspätung. Warum aber wird diese Verbindung nicht in der App angezeigt? Kann ich nicht verstehen.