Ein spätsommerlicher Dienstag, mit blauem Himmel und Temperaturen um die 25°C.
Ich habe doch nicht zwei Wochen gewartet bis zum nächsten Versuch. Der Bauherr wollte mich nicht so lange von der Leine lassen.
Heute gab es keine unerwarteten Äußerungen des Navigators vor der Abfahrt, und so vollzog sich die Abreise ohne Schwierigkeiten.
Bis Leipzig konnte ich dann erstmal etwas Schlaf nachholen. 😉
Bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof wird ja normalerweise der zweite Zugteil angekoppelt, dabei traten diesmal ein paar Schwierigkeiten auf. Zumindest vermeldete das der leitende Zugbegleiter.
Als es dann ein paar Minuten später geschafft war, mussten während des Zustiegs nochmal alle Türen geschlossen werden und blieben auch zwei Minuten zu. Da die zugehörige Ansage des technischen Teams so gut wie nicht zu hören war, erzeugten diese Türen bei den Fahrgästen die den falschen Zugteil genommen hatten, und von denen gibt es traditionellerweise immer einige pro Fahrt, für eine Überraschung, die sich in verwunderten Lautäußerungen widerspiegelte. Ja, so eine Bahnfahrt sorgt für Spannung, vor allem bei „Seltennutzern“.
In Leipzig ging es dann mit fünf Minuten Verspätung wieder los. Aber nicht wegen der Türengeschichte, sondern weil der Streckenabschnitt, wegen eines entgegenkommenden Zuges nicht freigegeben werden konnte. Und so zeigt sich bei jeder Reise, wie negativ sich CSU-Verkehrsminister auf den Gleisausbau auswirken. Es ist zum Heulen, obwohl die Typen eigentlich bei jedem Auftritt für Erheiterung sorgen. Der aktuelle Kandidat ist zwar nicht aus dem Verein, aber irgendwie ist kein Unterschied feststellbar. Münti und Stolpe waren zwischendurch zwar nicht solche Lachnummern, aber irgendwie ist aus deren Ära auch nichts im Gedächtnis hängen geblieben, was den ÖPNV in unserem Land voran gebracht hätte.
So genug Politik, für die Ankunft in Wiesbaden ist Pünktlichkeit und angenehmes Wetter vorhergesagt. Dafür funktioniert das Wifi im Zug nicht und die Toiletten sind teilweise außer Betrieb. The same procedure…
Wir sammeln im Lauf der Fahrt noch ein paar Minuten Verspätung ein und müssen kurz vor Bad Hersfeld noch einen ICE überholen lassen. Ich vermute, es ist der Umsteige ICE in Fulda, wenn man in Richtung Mannheim und Basel will. Erwartungsgemäß die Mitteilung kurz vor Fulda, dass dieser Anschluss nicht mehr erreicht werden kann.
Einer meiner Mitreisenden wirkt ziemlich ungehalten darüber.
Wenn mich mein gefährliches Halbwissen nicht im Stich läßt, sind die Schweizer sehr verärgert, wenn einer unserer Züge ihr Netz durch Verspätung durcheinander bringt, weshalb diese Züge dann nur bis Basel, aber nicht mehr weiterfahren, dürfen. Das könnte der Grund für Überholen und Nichtwarten sein. Man versucht, ohne Verspätung in die Schweiz zu kommen.
Wie schon geschrieben, Hörensagen, das muss also nicht stimmen. Eventuell recherchiere ich das mal bei einer Bahnfahrt mit viel Freizeit.
Ohne Zwischenfälle geht die Fahrt mit nur 9 Minuten Verspätung in Wiesbaden zu Ende. Das Wetter ist fantastisch, die Luft voller grüner Papageien und das Hotel diesmal gleich neben dem Bahnhof.